Philosophie

"ISKA-toy schliesst Lücken"

In der Spielzeug-Herstellung fanden 1880 - 1900 einige Firmen-Neugründungen oder Übernahmen von Spielzeugfirmen statt. Zeitgleich wandelte sich die Mobilität von der Kutsche* zum Automobil. Diese Motorisierung wurde von den Spielzeugherstellern skeptisch beobachtet. Keiner wollte so richtig an die “neue Zeit“ glauben.

Rock & Graner / Büchner / Lutz und Schöner usw. brachten noch immer formvollendete Eisenbahnen, Schiffe, Dampfmaschinen und Kinderkochherde hervor. Pferde-Kutschen jeder Größe präsentierten sich in brillanter Qualität, reich ausgestattet und teils mit Echtfell-Pferdchen gala- beschirrt.

Lutz                                            Bing
Jouet française

Die gut betuchte Spielzeugkundschaft mied die Vehikel mit den stinkenden und laut ratternden Motoren, vielmehr waren sie der Schreck ihrer Pferde. Bis 1920 und länger baute man in ganz Europa noch echte Pferdekutschen. Dies zum Teil in ihrer Hochblüte.

Die Spielzeugfirma Märklin, die 1859 gegründet wurde und 1891 Lutz übernahm, hielt an der Spielzeugkutschen-Tradition fest. Erst 1903 nahm Märklin sein erstes Automobil in die Produktion auf. 1905 übernahm Märklin die Firma Rock & Graner.

Karl Bub, gegründet 1851, produzierte 1890 eine kleine Motorkutsche. Carette, gegründet 1886, fertigte 1889-1900 seine ersten kleinen Autos. Bing, gegründet 1866, baute einige Motorkutschen in kleinem Massstab schon ab 1888.

Lehmann
Carette

Als einzige deutsche Spielzeugfirma befasste sich Güntermann, gegründet 1877, ganz mit der unaufhaltsamen Entwicklung des Automobils, was sich im Bau vieler kleiner und fein gegliederter Motorkutschen und Automobilen aller Art niederschlug. Als Vorbild dienten Fahrzeuge, die in Wirklichkeit und im übertragenen Sinn „Staub aufwirbelnd“ über die Landstrassen tuckerten.

Auch Lehmann, gegründet 1850, verfolgte diese Entwicklung mit wachem Auge. Lehmann verlieh seinen Spielsachen aller Art eine eigene, etwas kindsgerechte Formgebung und Benennung, was mithalf, die Lehmann Objekte von den Spielzeugen anderer Firmen abzuheben.

„Jouet français“. Die vielen kleinen französischen Spielzeugfirmen rund um Paris verkauften ihre Spielsachen ab ca. 1880 unter dem Sammelbegriff „jouet français“. Sie orientierten sich an der Vielfalt der Prototypen in den Strassen Paris’. Das Kopieren und Nachbauen geschah fast lückenlos in kleinen Stückzahlen und bescheidener Bauweise und zeigt die wirkliche Vielfalt der französischen Motorkutschen auf (vgl. „L’âge d’or des jouets“).

Ab 1905/10 war selbst für die Spielzeughersteller das Automobil nicht mehr wegzudenken. Fast geschlossen nahmen sie Automodelle in ihre Herstellung auf. Stattliche Modelle, gelötet und handlackiert, mit Mehrfunktionen, starken Uhrwerken und farbenfroh bemalt und liniert lockten „Väter und Knaben“ gleichermassen an die Verkaufstresen.

Doch zwischen der edlen Spielzeug-Kutsche und dem aufregenden Spielzeug-Automobil tat sich eine Lücke auf, eine Lücke stattlicher, gelöteter und handlackierter Motorkutschenmodelle.

ISKA-toy mit seiner Kollektion schliesst diese Lücke in den Vitrinen der fachkundigen Sammler und Liebhaber.